FineWatchesBerlin- Bauhausuhren
TAGESSPIEGEL - Firma der Woche
FineWatchesBerlin, Hier brechen Spandauer Zeiten an
Die "FineWatches" werden zwar nicht in Berlin gefertigt, das Design stammt aber immerhin aus Spandau. Ein Start-up als Familienprojekt. Magdalena Thiele / Robert Klages
"Uhrenmacher" Wilfried Liefer mit seiner Tochter Mia-Phyllis Liefer.
Foto: promo
Seit über 40 Jahren ist er Wahl-Spandauer, vor erst zwei Jahren hat Wilfried Liefer hier gemeinsam mit seiner Tochter Mia-Phyllis Liefer (31) den Sprung in die Start-up-Szene gewagt. Die beiden haben die Uhren-Designschmiede „FineWatchesBerlin" in der Wilhelmstadt gegründet. Die erste Uhrenkollektion wurde gerade auf den Markt gebracht – mit Modellnamen, die in Berliner Ohren vertraut klingen. Etwa das Modell „Teufelsberg Schwarz 1“, das mit den Attributen „sportlich, männlich, klar“ beworben wird. Ein „Modell Spandau“ gibt es noch nicht, ist aber in Planung.
Gefertigt werden die Uhren nicht im Berliner Westen, sondern im Fernen Osten: In China. Alle der insgesamt acht Schmuckfabriken arbeiten nach Angaben des Gründerduos aber nach den strengen Vorgaben aus Spandau. Die Produktion wird von einer externen Fachagentur vor Ort begleitet und koordiniert. „Die Zusammenarbeit zwischen Spandau und China läuft Dank moderner Kommunikationsmittel reibungslos“, erklärt WilfriedLiefer. Nächstes Jahr wollen die beiden nach China reisen und sich die Produktion vor Ort ansehen.
Das Spandauer Unternehmen will mit seinen Produkten zudem die Welt verbessern – zumindest ein bisschen. 50 Euro jeder verkauften Uhr gehen an die Hilfsorganisation „Hands with Hands“, die sich für den Bau von Schulen und Waisenheimen in Nepal einsetzt und Mikrokredite an Frauen vergibt.
Für Wilfried Liefer ist die Uhrenschmiede nicht die erste berufliche Umorientierung. Der 62-Jährige ist gelernter Handwerker im Heizungsbau und studierter Sozialpädagoge. Im Laufe seines Berufslebens hat er Erfahrungen aber in vielen Branchen gesammelt. 1987 trat er in das Spandauer Juweliergeschäft Brose ein und führte das Geschäft in der Altstadt bis 2002.
Dann zog er sich etwas zurück, unternahm eine Selbstfindungstour und war anschließend als Mitinhaber eines Massagestudios tätig, leitete dort Coachinggruppen und lehrte Yoga.
Nun also Uhren.