von FineWatchesBerlin
Wie funktioniert eine Automatikuhr?
Ein automatisches Uhrwerk ist fast ein Perpetuum mobile – aber eben nur fast.
Muss eine Automatikuhr aufgezogen werden ?
Nein, ein Automatikuhrwerk benötigt keine zusätzliche Energie von aussen, in Form einer Batterie, einer Solarzelle oder täglichem Aufziehen.
Die normale körperliche Bewegung des Trägers reicht aus immer die aktuelle Zeit angezeigt zu bekommen.
Im Prinzip handelt es sich bei der „Automatik“ in einer Automatikuhr um ein ganz normales mechanisches Handaufzugwerk mit einem Zusatzmechanismus. Dieser Mechanismus wandelt kinetische in potenzielle Energie um.
Wenn der Träger sein Handgelenk und damit die Armbanduhr bewegt, wird diese Bewegung zum Spannen der Zugfeder genutzt. Über ein Reduktionsgetriebe wird die dabei entstehende Bewegungsenergie ans Federhaus weiter gereicht, wo sie mit Hilfe einer Feder gespeichert wird.
Also, aus Bewegungsenergie wird gespeicherte Energie.
Aus dem Federhaus wird die für den Antrieb der Uhr erforderliche Energie gleichmässig an das Werk übertragen.
Die für den Gang der Uhr benötigte, verbrauchte Energie wird durch das stetige Schwingen des Rotors wieder aufgefüllt.
Aus körperlicher Bewegung wird Federspannung, aus der Federspannung wird Zeigerbewegung, usw....
Was mache ich, wenn meine Automatikuhr stehenbleibt ?
Aktives Uhrentragen
Wenn die Uhr vollständig aufgezogen ist, hat sie eine Gangreserve von ca. 38 Stunden. Falls die Uhr länger als 38 Stunden nicht getragen wurde und stehen geblieben ist, sollte sie manuell aufgezogen werden, um die notwendige Gangreserve zu gewährleisten. Zum manuellen Aufziehen wird die Krone max. 10- bis 20-mal im Uhrzeigersinn (nach oben) gedreht. Das ist ausreichend um die Uhr wieder zum Laufen zu bringen, den Rest übernimmt dann wieder das normale Tragen....
Kann ich meine Automatik-Uhr „überdrehen“ ?
Überspannen kann man eine Automatikuhr durch zu viel Bewegung oder Aufziehen nicht. Sobald ein maximales Drehmoment erreicht ist, die Feder also voll gespannt ist, rutscht die Feder durch. In der Uhrentechnik spricht man von einem Gleitzaum den die Zugfeder (auch Gleitfeder) hat.
Soweit die einfache, allgemeinverständliche Erklärung.
Um tiefer in die faszinierende Funktionsweise eines Automatikwerkes einzutauchen, empfiehlt es sich, auf die Beschreibungen von Technikern / Entwicklern von mechanischen Uhrwerken zurückzugreifen.
Die Beschäftigung mit dem Zusammenspiel der vielen aufeinander abgestimmten Komponenten – Rotor, Reduktionsgetriebe, Sperrrad, Federhaus, Bride, Unruh,...- kann eine spannende und lohnende Tätigkeit sein.
Einen guten Einstieg finden sie hier
https://www.uhren-wiki.de/index.php?title=Automatik
https://www.watchtime.net/uhren-wissen/wie-funktioniert-ein-automatikwerk
https://uhrenliteraturshop.de/Uhrenbuch-Fachbereiche/Armbanduhren-Buecher/Automatische